12. September 2025
EVO investiert weiter in Offenbachs Energiezukunft
Neue Phase des Ausbaus des Hochspannungsnetzes beginnt / Drei neue Umspannwerke und mehrere Kabel- und Freileitungsprojekte in Planung
OFFENBACH, 12. September 2025. Die ersten Kilometer sind geschafft, die Straßen wiederhergestellt – und der Kurs ist klar: Offenbach treibt seine Energiezukunft entschlossen voran. Mit dem Abschluss des ersten Bauabschnitts zwischen Heusenstamm und dem Offenbacher Friedrichsring im Sommer dieses Jahres hat die Energieversorgung Offenbach AG (EVO) den Auftakt zur Ertüchtigung des Hochspannungsnetzes (110 kV) in der Stadt erfolgreich abgeschlossen. Was folgt, ist weit mehr als ein technisches Upgrade – es ist die Voraussetzung für Wachstum, Versorgungssicherheit und eine nachhaltige Stadtentwicklung.
„Ohne den Ausbau des Hochspannungsnetzes kann Offenbach nicht wachsen – und auch nicht sicher versorgt werden“, sagte Stadtkämmerer Martin Wilhelm bei einer Bürgerinformationsveranstaltung auf dem EVO-Betriebsgelände zwischen Goethering und Andréstraße. Dort, wo künftig das neue Umspannwerk Nord entstehen wird, haben Vertreter der EVO am heutigen Freitagnachmittag (12.09.) interessierte Bürgerinnen und Bürger ausführlich über den Fortgang des Ausbauprojekts und die kommenden Bauabschnitte informiert.
Das Projekt „EVO-Zukunftsnetz“ ist nach Unternehmensangaben das größte Infrastrukturvorhaben in der Geschichte des Regionalversorgers. Mehrere hundert Millionen Euro fließen in die Erneuerung von über 120 Kilometern Kabel- und Freileitungstrassen. Bis 2045 soll die Netzkapazität versechsfacht werden. Offenbach ist dabei ein zentraler Knotenpunkt: „Drei neue Umspannwerke, mehrere Kabelprojekte und zwei Freileitungsabschnitte sind allein hier im Weiteren geplant“, berichtete EVO-Vorstandsvorsitzender Dr. Christoph Meier.
Die neuen Umspannwerke Nord (auf dem EVO-Gelände) und Ost (an der Mülheimer Straße) ersetzen bestehende Anlagen und werden vollständig eingehaust – also baulich geschlossen. Als Innenraumanlagen können sie kompakter gebaut und auch auf mehrere Stockwerke verteilt werden, wodurch weniger Grundfläche benötigt wird. Das dritte Umspannwerk ist im Bereich der Rowentastraße geplant und wird ebenfalls eingehaust. Alle drei Anlagen werden mit modernster Schalttechnik ausgestattet, die auf das klimaschädliche Gas Schwefelhexafluorid (SF6) verzichtet, sowie mit verlustarmen Transformatoren, die die Energieeffizienz deutlich erhöhen.
Besonders sichtbar und spürbar für Verkehrsteilnehmer wird der Fortschritt entlang des Mains: Die neue Kabeltrasse zwischen dem Umspannwerk Nord und dem Umspannwerk Ost wird im Rahmen der Maindeichsanierung mitverlegt. „Verkehrsbehinderungen werden sich nicht vermeiden lassen – aber der Netzausbau kann auch nicht warten“, führte Dr. Meier weiter aus. Der dortige Baubeginn ist für das erste Quartal des kommenden Jahres vorgesehen; die Inbetriebnahme der Leitung soll Ende 2026 erfolgen. Weitere Kabelverbindungen, wie eine Trasse vom Friedrichsring zum UW Nord, befinden sich schon in Vorbereitung und sollen ebenfalls in den kommenden zwei Jahren realisiert werden.
Auch die Freileitungsprojekte sind bereits weit fortgeschritten. Die Verbindung nach Mühlheim umfasst rund 3,2 Kilometer und 15 Masten, die Trasse nach Obertshausen etwa 10 Kilometer und 33 Masten. Ihr Baubeginn ist für das erste Quartal 2026 geplant und soll bis zu 12 Monate dauern. Dabei kommen moderne Leiterseile mit Kohlefaserkern zum Einsatz, um eine fast doppelte Übertragungskapazität zu ermöglichen – und das bei gleichem Gewicht und Durchmesser. „Das EVO-Zukunftsnetz ist ein Fundament für Versorgungssicherheit und wirtschaftliche Entwicklung in unserer Region“, sagte EVO-Vorstandsvorsitzender Dr. Meier. „Wir schaffen damit die Voraussetzungen für eine stabile, nachhaltige und leistungsfähige Energieversorgung – heute und morgen.“ Das Netz versorgt bereits rund 500.000 Menschen und 34.000 Unternehmen und ist ausgelegt auf die Anforderungen der Energiewende, der Digitalisierung und der Elektromobilität. Erste Ausbauabschnitte zur Hochspannungsertüchtigung wurden bereits in Seligenstadt und Heusenstamm umgesetzt. Das Projekt läuft seit 2023 und wird kontinuierlich weiterentwickelt.
Verantwortlich für Planung, Bau und Betrieb des Netzes ist die Energienetze Offenbach GmbH (ENO), eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der EVO. Zu den Kernaufgaben der ENO zählen Planung, Bau, Betrieb und Instandhaltung der Verteilernetze inklusive der Netz- und Hausanschlüsse in Stadt und Kreis Offenbach.