24.03.2015
EVO und NABU schaffen Lebensraum für Mauersegler
25 Nistkästen sind auf dem Betriebsgelände aufgehängt worden / Projekt zur „Naturnahen Gestaltung“ der EVO-Standorte aufgelegt
OFFENBACH, 24. März 2015. Den Mauerseglern ihren Lebensraum erhalten – dafür engagiert sich die Energieversorgung Offenbach AG (EVO) in diesem Jahr mit dem NABU Frankfurt. Gemeinsam haben sie am heutigen Dienstag (24.3.) 25 Nistkästen auf dem EVO-Betriebsgelände zwischen Andréstraße und Goethering aufgehängt. „Wir wollen dazu beitragen, die Artenvielfalt im städtischen Raum zu schützen und unsere eigenen Standorte ökologisch aufzuwerten“, sagt Margot Schneider vom EVO-Projektteam „Naturnahe Gestaltung der EVO-Standorte“.
Schneiders Angaben zufolge sind die Nistkästen in zirka fünf Meter Höhe an zwei Betriebsgebäuden befestigt worden. Davon steht ein Gebäude sogar unter Denkmalschutz. Aufgehängt wurden die hölzernen Brutstätten von Ingolf Grabow vom NABU Frankfurt. Der Mauersegler-Fachmann setzt sich seit vielen Jahren für die Luftakrobaten ein. „Durch Altbausanierungen und Dachausbauten finden die Vögel immer weniger Orte zum Brüten“, sagt Grabow. Dabei würden Lücken, Höhlen und Spalte im Gemäuer geschlossen, die ihnen zum Nestbau dienen. „Als ursprüngliche Felsenbewohner sind sie besonders abhängig von Gebäudebrutplätzen, wie sie zum Beispiel in Altbauten zu finden sind“, führt Grabow weiter aus. „Die moderne Bauweise bietet nur noch selten Unterschlupf für Mauersegler, so gehen die Bestände der Segler immer mehr zurück.“
Der Mauersegler-Fachmann Grabow sucht daher Privatleute und Unternehmen, die Nisthilfen an ihren Gebäuden anbringen. „Das dient nicht nur dem Schutz und Erhalt des Vogels, sondern hat auch Vorteile für den Eigentümer.“ Denn ein Mauersegler verfüttere pro Tag bis zu 20.000 Fliegen, Mücken und Motten an seinen Nachwuchs. Zudem sei er ein sauberer Untermieter, der keinen Unrat an Hauswänden oder Fensterbrettern hinterlässt. „Nicht zuletzt prägt der Mauersegler im Sommer unsere Städte, wenn er um die Häuser kreist und durch die Straßenschluchten jagt“, sagt Grabow.
Mit dem NABU arbeitet die EVO schon seit längerer Zeit im Sinne des Naturschutzes zusammen. Seit 1992 nistet am Schornstein des EVO-Heizkraftwerks ein Wanderfalkenpaar, das von den NABU-Fachleuten beobachtet wird. Des Weiteren sind im Kreis Offenbach in vergangenen Jahren immer wieder Nester für Störche, Baumfalken und Mehlschwalben an EVO-Netzstationen oder auf Masten befestigt worden. „Seit dem vergangenen Jahr haben wir zudem begonnen, vor allem unsere brachliegenden Flächen naturnah umzugestalten“, berichtet Schneider. In einem ersten Schritt sind ihren Worten zufolge jeweils ein Insektenhotel aufgestellt und jeweils eine Wildblumenwiese an den Umspannwerken Dietzenbach und Langen gesät worden. Und am Offenbacher Standort betreuen aktuell EVO-Mitarbeiter fünf Bienenvölker, für die sie eine „Bienenweide“ angelegt hatten. „Mit unseren Aktionen wollen wir die Artenvielfalt an unseren Standorten dauerhaft erhöhen und Rückzugräume für Tiere und Pflanzen schaffen“, sagt Schneider weiter. Dazu sollen in den nächsten Schritten Nisthilfen für Meisen, Grauschnäpper und Hausrotschwänze aufgehängt sowie Trockensteinmauern angelegt werden.
