01.06.2016
"Offenbacher Disput" in der Alten Schlosserei
Minister Al-Wazir, Fraportchef Schulte und Architekt Speer im Gespräch über die Zukunft der Metropolregion Frankfurt Rhein-Main
OFFENBACH, 1. Juni 2016. Wie sich die Metropolregion Frankfurt Rhein-Main künftig entwickeln soll – das war die Kernfrage des ersten „Offenbacher Disputs“, zu dem die Energieversorgung Offenbach AG (EVO) zusammen mit der Offenbacher Wirtschaftsförderung am gestrigen Abend zahlreiche Politiker, Unternehmer sowie Vertreter aus Sport und Kultur aus dem Rhein-Main-Gebiet eingeladen hatte. Nach der Begrüßung durch EVO-Vorstandsvorsitzende Heike Heim diskutierten auf dem Podium Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir, der Vorstandsvorsitzende der Fraport AG, Dr. Stefan Schulte, sowie Stadtplaner Albert Speer. Das Gespräch moderierte FAZ-Autor Anton Jakob Weinberger in der „Alten Schlosserei“ der EVO.
In rund anderthalb Stunden sprachen die drei Diskutanten über das nach wie vor große Potential der Rhein-Main-Region als Wirtschaftsmotor. Dabei setzten sie sich mit den Herausforderungen an die stark wachsenden Städte wie Frankfurt und Offenbach und den zugleich schrumpfenden Regionen wie dem Vogelsbergkreis auseinander. Ihrer Meinung nach muss vor allem der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) weiter ausgebaut werden. Das verringere zum einen das enorm hohe Verkehrsaufkommen in der Region. Zum anderen hielten gute Verkehrsanbindungen viele Menschen an ihren ländlichen Wohnorten. Fraportchef Schulte sprach sich in diesem Zusammenhang auch für einen direkten ÖPNV-Anschluss des sich zurzeit im Bau befindlichen dritten Flughafen-Terminals aus.
Darüber hinaus berichtete Minister Al-Wazir, dass sein Ministerium aktuell an einem neuen Landesentwicklungsplan arbeite, der die aktuellen Stadt-Land-Entwicklungen berücksichtige. Das strategische Planungsinstrument zur räumlichen Entwicklung soll im kommenden Jahr vorgestellt werden. Architekt Albert Speer sah mit Blick auf teuren und knappen Wohnraum in Frankfurt noch Kapazitäten in Städten wie Hanau ebenso in Offenbach rund um das Kaiserlei-Gebiet. Für die Gesprächsteilnehmer stand fest, dass für die Entwicklung der Metropolregion stärker interkommunal zusammengearbeitet werden muss. Zugleich hoben sie die Vielfalt der Region als ihr qualitatives Markenzeichen hervor.