25. Juli 2025
Drohne montiert Sensoren unter Hochspannung
Pilotprojekt zur Überwachung des EVO-Stromnetzes / „Leistungsreserven präziser einschätzen“
OFFENBACH, 25. Juli 2025. Was moderne Drohnen-Technik kann und welche Vorteile sie bietet – das untersuchen aktuell die Fachleute der Energieversorgung Offenbach AG (EVO). Bei der Ertüchtigung der Hochspannungsleitungen in Stadt und Kreis Offenbach kommt derzeit eine KI-gesteuerte Drohne in einem Pilotprojekt zum Einsatz. Das speziell ausgerüstete Fluggerät kann unter Hochspannung Sensoren an Leitungen anbringen.
Nach Worten des Projektleiters Daniel Schröder musste bisher bei vergleichbaren Arbeiten an den Masten die Stromtrasse abgeschaltet werden. „Der Einsatz der Drohne reduziert unseren Aufwand enorm“, berichtet der EVO-Projektleiter weiter. Die montierten Sensoren an den Leitungen liefern in Echtzeit technische und meteorologische Daten wie Stromstärke, Spannung, Leitertemperatur, Luftfeuchtigkeit und Sonneneinstrahlung. „Damit schaffen wir die Basis für ein intelligentes Netz, das sich in Echtzeit überwachen lässt und so wertvolle Erkenntnisse über die Belastung unserer Leitungen liefert“, fügt Schröder hinzu.
Insgesamt werden 15 dieser Sensoren werden an ausgewählten Netzabschnitten installiert. Mit ihrer Hilfe kann die EVO vorhandene Leistungsreserven präziser einschätzen – ein klarer Vorteil nicht zuletzt wegen des stetig steigenden Energiebedarfs in Stadt und Kreis Offenbach.
Die Sensoren sind laut Herstellerangaben vollständig autark, wartungsfrei und lassen sich bei Bedarf drahtlos aktualisieren. Die Testphase soll Schröder zufolge rund ein Jahr dauern. Im Erfolgsfall könnten die Drohnen dauerhaft zum Einsatz kommen. „Das Freileitungsmonitoring kann ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu unserem 110-kV-Zukunftsnetz sein – indem es Transparenz schafft, unsere Effizienz verbessert und zu einer höheren Versorgungssicherheit in unserer Region beiträgt“, sagt der EVO-Fachmann.